Erhebungsmethoden

Telefonerhebungen

Computer-Assisted-Telephone-Interviewing: CATI

Telefonische Erhebungen stellen ein bewährtes und belastbares Instrument der Wahl- und Politikforschung dar. Die interviewergestützte Erhebung ermöglicht die Qualitätssicherung während des Erhebungsprozesses. Durch den Zugriff auf institutseigene Ressourcen können wir Interviewer direkt schulen, die Feldarbeit zentral monitoren und steuern. Interviewerbasierte Verzerrungen können so real time aufgedeckt, Fälschungen gänzlich ausgeschlossen werden.

Auf Grundlage von statistisch elaborierten Zufallsverfahren, für die Festnetz- wie auch Mobiltelefonnummern generiert werden, erreichen wir auch hochmobile Personen. Seit 2013 arbeiten wir für bundesweite Erhebungen ausschließlich mit so genannten Dual-Frame-Stichproben, um die „Mobile only“-Bevölkerung in unserer Gesellschaft adäquat abzubilden.

Online-Erhebungen

Web-basierte Surveys

Von quantitativen Befragungen im Querschnitt, über Wiederholungsbefragungen bis hin zur Durchführung von Gruppendiskussionen (Online-Fokusgruppen): webbasierte Verfahren eröffnen der Meinungs- und Wahlforschung ein breites Spektrum an innovativen Möglichkeiten. Die Stichprobenziehung erfolgt im Rahmen einer Forschungskooperation in einem Online-Panel, das über 150.000 offline rekrutierte befragungsbereite Personen umfasst. Für Befragungen im Längsschnitt stellen wir hohe Wiederbefragungsbereitschaften sicher. Für internationale Studien können wir im Verbund der Kantar Institute zudem auf Online-Panels und andere Ressourcen auf sämtlichen Kontinenten zugreifen.

Mündlich-persönliche Erhebungen

Computer-Assisted-Personal-Interviewing: CAPI

Für anspruchsvolle Face-to-face-Erhebungen greifen wir auf das Netz der Interviewer und Interviewerinnen von Kantar zurück. Durch die Erfahrungen mit großen wissenschaftlichen Sozialsurveys wie dem ALLBUS (Allgemeinen Bevölkerungsbefragung der Sozialwissenschaften), PIAAC (Programme for the International Assessment of Adult Competencies) oder SHARE (Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe) ist dieser Interviewerstab mit den höchsten Anforderungen an Best-Practice-Survey-Implementierung vertraut. Unsere Interviewerinnen und Interviewer sind mit multimediafähigen Notebooks und Tablets ausgestattet, die auch die Integration externer Software für hochspezielle Befragungstechniken ermöglichen, inklusive kognitiver Tests, experimenteller Designs oder in die CAPI-Befragung integrierter Audio-Fassungen fremdsprachiger Fragebögen.

Mixed-Mode-Designs

In so genannten Mixed-Mode-Erhebungen haben die Studienteilnehmer entweder die Möglichkeit, über verschiedene Wege an einem Survey teilzunehmen oder es werden in verschiedenen Teilstichproben oder auch Phasen einer Erhebung – in diesem Fall handelt es sich um ein so genanntes sequenzielles Mixed-Mode-Design - unterschiedliche Modes eingesetzt. Dabei können verschiedene Kombinationen zum Einsatz gelangen, zum Beispiel telefonische und Face-to-Face Befragungen, schriftliche Befragungen in Verbindung mit Online-Erhebungen oder wie seit März 2021 in unseren repräsentativen Studien für die ARD: Telefon- und Onlineinterviews.

Mixed-Mode-Befragungen haben in den vergangenen Jahren nicht nur in der Wissenschaft deutlich an Bedeutung gewonnen. Ein Grund hierfür ist, dass durch die Kombination verschiedener Methoden die Erreichbarkeit von Befragungspersonen oder bestimmter Teilgruppen in Bevölkerung erhöht werden und sich dies positiv auf die Teilnahmebereitschaft an einer Studie auswirken kann. Gleichzeitig definieren Mixed-Mode-Studien anspruchsvolle surveymethodische Herausforderungen, um mögliche Effekte des Erhebungsmodus zu reduzieren und eine konsistent hohe Datenqualität zu erreichen. Diese Herausforderungen reichen von Fragen des Sampling, der Konstruktion der Erhebungsinstrumente und deren Programmierung bis hin zu Aspekten der Gewichtung und Auswertung.

Wir beraten Sie gerne zur Konzeption und Durchführung von Mixed-Mode-Studien.

Exit poll

Wahltagsbefragung

Die Königsdisziplin der empirischen Wahlforschung ist die Befragung von Wählerinnen und Wählern direkt nach der Stimmabgabe. Diese so genannte Exit Poll ist die empirische Grundlage unserer Prognosen und Hochrechnungen für die ARD und die Landesrundfunkanstalten an Wahltagen. Die Wahltagsbefragung ist die beste Methode, ein Wahlergebnis zu prognostizieren, das Wahlverhalten der gesamten Wählerschaft und ausgewählter Teilgruppen exakt zu erforschen, Wanderungsbewegungen der Wähler nachzuvollziehen. Auf Basis sehr hoher Fallzahlen von bis zu 100.000 Wählerinnen und Wähler bei Bundestagswahlen und ausgefeilter statistischer Analysen – zum Beispiel Schätzverfahren für Briefwähler – können wir das Endergebnis direkt nach Schließung der Wahllokale sehr genau schätzen. Die Abweichung unserer Prognosen vom Endergebnis liegt im Durchschnitt bei 0,5 Prozentpunkten pro Partei.

Qualitative Erhebungen

Eine Ergänzung unserer quantitativen Studien bilden qualitative Untersuchungen wie Einzelexplorationen oder Gruppendiskussionen. Möglich wird mit ihnen die Exploration und Hypothesenbildung im Vorfeld quantitativer Befragungen bzw. die nachträgliche Vertiefung quantitativer Befunde durch die Offenlegung emotional und rational verankerter Haltungen von Zielgruppen. Qualitative Befragungen sind zwar nicht repräsentativ im statistischen Sinne, können jedoch das gesamte Spektrum unterschiedlicher Erfahrungen, Sichtweisen und Bewertungen zu einem Thema sichtbar machen und dadurch typische Einstellungen und Meinungen ermitteln.

Ob online oder offline, als Einzel-, Dualinterviews oder Gruppendiskussionen - sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.